Seit 550 Jahren beten Glaubende den Rosenkranz in unserer Kirche – Herzliche Einladung

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Dominikanerkirche St. Andreas,
liebe Schwester und Brüder,

am Festtag Mariä Geburt, also am 8. September 1474, gründete der Prior des Kölner Dominikanerklosters, Jacob Sprenger, eine Bruderschaft zu Ehren des heiligen Rosenkranzes. Die neu gegründete Laien-Gebetsgemeinschaft zeichnete sich gegenüber den rund einhundert anderen Kölner Bruderschaften vor allem durch zwei Eigenheiten aus:

Zum einen stand sie allen offen. Es mussten keinerlei Eintrittsgebühren oder feste Beiträge für eine Mitgliedschaft bezahlt werden, es genügte der persönliche Eintrag in das am Rosenkranzaltar des Kölner Dominikanerklosters ausliegende Bruderschaftsbuch. So waren Menschen aller Stände, und vor allem die Unvermögenden und Armen, sowie gleichermaßen Männer wie Frauen, zugelassen.

Zum anderen besaß die Kölner Rosenkranzbruderschaft keinerlei Funktionsträger und verzichtete auf gemeinschaftlich auszurichtende Gottesdienste oder das sonst übliche gemeinsame Bruderschaftsmahl. Die Teilhabe war lediglich durch wöchentlich frei und individuell einzurichtendes Beten mindestens eines Psalteriums, bestehend aus 150 Ave Maria und 15 Pater Noster, zu leisten. Wurde dies aus welchen Gründen auch immer versäumt, so folgten daraus keinerlei Konsequenzen, außer, dass der oder die Betreffende in der „czeit, in welcher er die rosen krentz nit gebetet hat, nit teyllhafftig wirt des gebetes der anderen brüder und schwester“.

[Quelle: https://tma-bensberg.de/rosenkranz-und-gueldenkron-wie-koeln-zu-seinem-muenzrecht-kam/ (19.08.2024)]

Die Gottesmutter wird auf diesem Altarbild als Rosenkranzkönigin und Beschützerin der Rosenkranz-Bruderschaft dargestellt. Ihr weiter Mantel wird vom hl. Dominikus und des hl. Petrus Martyr gehalten.

Das Beten des Rosenkranzes schafft einen Raum der inneren Stille, von der gemeinschaftsbildende und sammelnde Kraft ausgeht, die unser Leben auf Gott hin ausrichtet.

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie bereit sind mitzubeten, damit dieser dominikanische Dienst – 550 Jahre nach seiner Gründung – an St. Andreas weiterlebt. Und wenn Sie das Beten des Rosenkranzes (wieder) erlernen und einüben möchten, stehen wir Ihnen ebenfalls gerne in der Gruppe zur Verfügung.

Ihr Pater Daniel Stadtherr OP
Rector ecclesiae an St. Andreas

Bild: Meister von St. Severin, Triptychon der Rosenkranzmadonna (Ausschnitt), Köln, um 1500, gemeinfrei