Im Schatten des Kreuzes leuchtet Ostern auf

Liebe Besucherinnen und Besucher
unserer Dominikanerkirche St. Andreas,
liebe Schwester und Brüder,

Das eindrucksvolle Bild „Der Schatten des Kreuzes“ auf der aktuellen Monatsinfo zeigt Jesus am Kreuz, aber auf eine ungewöhnliche Weise. Wir sehen das Kreuz von hinten, durch einen Vorhang verdeckt, während die Vorderseite von Scheinwerfern angestrahlt wird. Eine Einladung?

Der Vorhang erinnert uns an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste verbrachte – eine Zeit der Verborgenheit und der inneren Einkehr. Die Fastenzeit lädt uns ein, uns im Verborgenen auf das Wesentliche zu konzentrieren. Auch unser Glaube mag uns manchmal wie verschleiert erscheinen, doch gerade in diesen Momenten der scheinbaren Abwesenheit kann Gott besonders nahe sein.

Die Scheinwerfer versinnbildlichen die Hoffnung, die selbst in dunklen Stunden nicht erlischt. Wir gedenken der Leiden Christi, aber zugleich bleibt das österliche Licht immer im Blick. Dieses Licht erinnert uns daran, dass dem Dunkel des Karfreitags das Licht am Ostermorgen folgt.

Das Bild fordert uns heraus, den Weg vom Schatten ins Licht zu gehen. Es erinnert uns daran, dass der Weg zum Osterlicht durch das Kreuz führt. Mögen wir in dieser Zeit den Mut finden, uns unseren eigenen Schatten(-seiten) zu stellen, damit wir am Ostermorgen umso strahlender im Licht der Auferstehung stehen können.

Ich lade Sie ein, in den Tagen der Vorbereitung auf Ostern immer wieder innezuhalten und sich zu fragen: Wo stehe ich im Schatten des Kreuzes? Bin ich bereit, aus dem Schatten ins Licht zu treten? Und wie kann ich das Licht Christi in die Welt tragen?

Möge diese verbleibende Fastenzeit für uns alle eine Zeit der tiefen Begegnung mit Christus sein, der uns aus dem Schatten ins Licht führt. So wünsche ich Ihnen im Namen aller Dominikaner in Köln eine frohe und gesegnete Osterzeit.

Ihr

Pater Daniel Stadtherr OP (powered by perplexity.ai)
Rector ecclesiae an St. Andreas

Bild: “Der Schatten des Kreuzes” – Didgeman / Pixabay.com – Lizenz